Geschichte Schwarzer Adler (Schwinn)
Gesichert zurückverfolgen lässt sich der Gaststättenbetrieb Schwinn "Schwarzer Adler" in der damaligen Königsbergerstr. 21 bis um 1800. In dieser Zeit wurde der schmiedeeiserne Ausleger erstellt. Also hat in dieser Zeit der Bäcker Johann Schwinn mit seiner Frau Magdalena, Großeltern von Franz Schwinn, die Gaststätte schon betrieben. Dessen Sohn bzw. der Vater von Franz Schwinn, Johann Baptist Schwinn, war zu diesem Zeitpunkt ein Kleinkind (geb. 03.04.1797). Auch die Einquartierung französischer Truppen um 1812, sie waren auf dem Durchmarsch zur russischen Front, weist darauf hin, dass das Wirtshaus Schwarzer Adler schon länger existierte. Neben der Gaststätte wurde eine kleine Brauanlage und mit über 75 Tagewerk die größte Landwirtschaft des Dorfes betrieben.
Johann Baptist Schwinn, geb. 3.04.1797, gest. 25.07.1872, hat mit seiner Frau Elisabetha die Gaststätte weitergeführt und Mitte des 19. Jahrhunderts seinem Sohn, dem Wirt und Brauer Franz Schwinn übergeben.
Franz Schwinn (geb. 22.01.1834, gest. 20.05.1910) heiratete am 12.09.1859 Frau Susanna Bulheller aus Haßfurt.
Das Wirtshaus wurde 1910 durch Tod der kinderlosen Wirtsleute Franz und Susanna Schwinn geschlossen (Grabstein Schwinn). Laut ihres Testamentes wurde das Anwesen in Goßmannsdorf HsNr. 21 in das Eigentum der politischen Gemeinde Goßmannsdorf zur Errichtung einer Kleinkinderbewahranstalt übergeben. Der Gemeinderat Goßmannsdorf beschloss unter dem Vorsitz des 1. Bürgermeisters Michael Wüchner am 9. Oktober 1910 das Vermächtnis anzunehmen. Die Kleinkinderbewahranstalt wurde Ende des Jahres 1911 eröffnet. Die Schwestern des Erlösers aus Würzburg, die u.a. für die Betreuung und Beaufsichtigung der Kindern verantwortlich waren, zogen im Anschluss in das ehemalige Gastwirtschaftsgebäude ein. Lange Jahre noch wurde der im Obergeschoss befindliche Saal zu Goßmannsdorfer Theateraufführungen und einigemal zu Kinoveranstaltungen der Diözesanbildstelle Würzburg genutzt.
Nach Umzug der Kleinkinderbewahranstalt und der Erlöserschwestern in ein neues Kindergartengebäudes 1964 wurde das Wirtshausgebäude an Privatpersonen vermietet und später im Jahr 1977 abgerissen. Die St. Josef-Statue, die das Wirtshausgebäude an der Front zierte, kann heute noch am Musikerheim besichtigt werden. Der damalige Vorstand des Musikvereins Anton Berwind hat beim Abriss des ehemaligen Wirtshausgebäudes nicht nur einen Großteil der Dachziegel sondern auch die gut erhaltene Heiligenfigur für das Musikerheim gesichert.
-- > Familiendaten Schwinn von der Ahnenforschung des Bistums Würzburg